Nachbericht zur Waldbett schreinern am 16. Mai 2015
Nicht im Kornfeld, sondern im Birkenfelder Gemeindewald steht es seit kurzem: Ein Waldbett am Walderlebnispfad. Gebaut haben es 52 Mitglieder der Familiengruppe des Schwarzwaldvereins, unterstützt durch Revierförsterin Susanne Schletter und Christoph Zimmermann. „Wer sich auf das Bett legt, nimmt den Wald aus einem anderen Blickwinkel wahr“, erklärt Susanne Schletter. Man sehe die Welt dann mit den Augen einer Schnecke oder Ameise und könne den Himmel zwischen den Blättern der zahlreichen Buchen betrachten. „Oder man legt sich hin, ruht aus und schließt die Augen, damit man nur die Geräusche des Waldes wahrnimmt“, sagt die Waldpädagogin – das finde sie selbst besonders entspannend: „So lasse ich gerne mal die Seele baumeln.“
Einen ganzen Samstag haben Väter, Mütter und zahlreiche Kinder, der Ortsgruppe des SWV Birkenfeld Gräfenhausen, Bretter gesägt, geschraubt, geschliffen und am Schluss glasiert. Viele der Arbeiten wurden allein durch Muskelkraft erledigt: Sowohl die Eltern als auch die Kinder sägten Balken und Bretter mit der Bügelsäge zurecht. „Nur für zwei Schnitte mussten wir die Motorsäge zur Hilfe nehmen“, sagt Schletter. Auch Birkenfelds Bürgermeister Martin Steiner und seine Söhne Louis und Frederik packten mit an. Das Bett, das zu 100 Prozent aus heimischem Douglasien-Holz besteht, erweitert den Walderlebnispfad Birkenfeld. Ergänzt wird das „Wald-Schlafzimmer“ durch Nachttische, Lampen, einen Fernseher und weitere Möbel aus Waldmaterialien, die von kreativen Kids gebastelt wurden. Viele der Kinder nutzten außerdem die Zeit, um im Wald auf Entdeckungsreise zu gehen.
Zur Stärkung der fleißigen Arbeiter gab es Stockbrot, gegrillte Würstchen und eine heiße Gulaschsuppe – wie vor 200 Jahren im Kessel – über Feuerschalen gekocht. „Wir haben keine Streichhölzer und Anzünder verwendet, sondern das Lagerfeuer mit natürlichen Hilfsmitteln entfacht – mit Kienspänen und Funken aus einem Magnesium-Feuerstarter“, lächelt Försterin Schletter, die sich bei den fleißigen und kreativen Mitwirkenden und dem Kochteam herzlich bedankte.