Schneeschuhwanderung 2022 - … sie liefen wieder…
Schneeschuhe werden dergestalt beschrieben, dass sie „…ein Hilfsmittel zur Fortbewegung bei Schneelage sind. Sie verteilen das Gewicht der Person, die sie trägt, über eine größere Fläche, so dass die Füße weniger im Schnee versinken.“ Diese Funktion war bei der 4. Schneeschuhwanderung des Schwarzwaldvereins Birkenfeld Gräfenhausen Grundvoraussetzung, damit die Teilnehmer am Samstag und Sonntag die beiden Touren in den Bergen von Tirol überhaupt bewältigen konnten. Aber der Reihe nach… Die Wandermannschaft bestand aus 10 Teilnehmer/innen, die verteilt am Freitagabend und am Samstagmorgen (05.02.2022) in Rinnen bei Berwang/Tirol anreisten. Das erfahrene Team um Schneeschuhführer Frank (verantwortlicher Leiter), Astrid und Wolfgang erwartete sie mit Lawinensuchausrüstung und zwei anspruchsvollen Touren. In Anbetracht der starken Schneefälle und der Lawinenabgänge, die sich in den Tagen davor ereigneten, war die Sicherheit der Teilnehmer oberstes Gebot der Schneeschuhführer. Deshalb stand zu Beginn der Tour eine Lawinensuchübung auf dem Programm. Alle Teilnehmer/innen mussten dabei einen im Schnee vergrabenen Sender, den Bergsportler am Körper tragen, mit dem Peilgerät suchen und mit der Sonde (langer zusammengesteckter Stab aus Metall) aufspüren. Mit der zugehörigen Schaufel würde dann die verschüttete Person ausgegraben werden, denn mit den Händen wäre es nicht möglich… Erfolgreich absolviert begann danach die Samstagstour zum Galtjoch (2.109 m). Für die Statistiker: Distanz: 11,2 km, Höhenmeter: ca. 1.000 m
Nach dem Aufstieg durch unübersichtliche Waldstücke und sanfte Almwiesen führte der Weg über die weiten Hänge des Ostrückens zum Gipfelkreuz, von dem aus man eine hervorragende Sicht zum Forggensee, der Zugspitze oder zu den Lechtaler Alpen hatte. Zwischendurch und nach der Rückkehr machten wir Station bei der Ehenbichler Alm, um bei strahlend blauem Himmel in der Sonne ein wenig zu pausieren. In Erinnerung bleibt knietiefer Pulverschnee, verschlungene und verschneite Waldgebiete und eine kräftezehrende erste Wanderung. Für die Übernachtung fuhren wir nach Reutte in die Burgenwelt Ehrenberg. In diesem Festungsensemble mit der Burgruine Ehrenberg, einem Gasthof und einer rustikalen Veranstaltungsgastronomie wurde auch eine ca. 400 m lange Hängebrücke („Highline 179“) über das Tal realisiert. Dort wohnten wir in einem eigenen Gebäude und konnten nach der Tour noch gemütlich ausspannen, Cocktails trinken und uns auf das zünftige Abendessen (u. a. Burgherrenteller oder Kaiserschmarrn) freuen. Der Sonntag startete mit einem Besuch der Hängebrücke, die ein beeindruckendes Erlebnis darstellte. Die weltlängste Hängebrücke im Tibet Style liegt 114 m über der Bundesstraße, wiegt 70 Tonnen und hat eine Traglast von 500 Personen. Man sollte also einigermaßen schwindelfrei sein, um auf diesem Bauwerk keine Panikattacken zu bekommen… Von diesem Auftakt ging es weiter zur verkürzten zweiten Tour zum Hahlejoch (ca. 1.700 m).
Auch auf diesen Wegen ging es ca. 6 km und 450 Höhenmeter durch verträumte Waldgebiete, die bei diesen Schneemengen ohne Schneeschuhe nur schwer zu durchqueren gewesen wären. Für alle Teilnehmer war das Wochenende wieder ein besonderes Erlebnis, das mit beeindruckenden und witzigen Teilnehmern/innen in absolut positiver Erinnerung bleiben wird.
(ah)