Besenwanderung
Wandern und Freizeit für Alle:
Nachbericht über die Besenwanderung am 30. April 2016
Der große Müllerbus war voll, der Pfefferle-Besen in Sulzfeld beinahe, als Heide und Armin Retzlaff zu ihrer traditionellen Besenwanderung eingeladen hatten. Ob sonst etwas oder jemand noch voll oder beinahe voll war: der Berichterstatter hat da net so genau hingeguckt…
Die ganz wenigen Überhauptnichtwanderer sind direkt vor dem Besen abgeladen worden; dann hat unsere charmante Busfahrerin uns den Berg zur Burg Ravensburg hinaufgefahren und in die Freiheit entlassen. Dort hat man sich dann umgeschaut, die Aussicht genossen, Heides Erläuterungen zur Geschichte der Burg gelauscht und gestaunt, was für schöne und gut gekleidete Menschen im Rittersaal der Burg verschwanden, in dem offenbar irgendeine Familienfeier stattfand – laut Aushang kann man da oben ja auch standesamtlich heiraten. Die mit den kräftigen Waden sind dann auch noch auf den Burgfried hinaufgestiegen und haben über den Kraichgau geguckt – von da oben sieht man den Schwarzwald auf der einen, den Odenwald auf der anderen und den Pfälzer Wald auf der dritten Seite, und dem Berichterstatter sind da eine ganze Menge weiterer Ziele für Halb- oder Ganztageswanderungen auf- und eingefallen, mit der Burg Steinsberg angefangen. Doch auch in der allernächsten Nähe gab´s schon eine Verlockung – das Gartenwirtschäftle auf der Ravensburg, das allerdings der Temperatur wegen noch nicht so richtig bevölkert war. Falls die Wanderführung befürchtet haben sollte, der eine oder andere könnte fahnenflüchtig werden und dort schon einsitzen wollen – spätestens beim Blick auf die Karte mit den Weinpreisen war klar: bei Vier achtzig für ein unsymbadisches Nullkommazweier-Viertele hebt man sich seinen Durscht doch lieber für den Besen auf!
Die Kurzwanderer hat man dann den steilen Weg – ein sogenanntes Knieschnäpperle – den Berg hinuntergeschickt zum Besen, um den schon einmal vorzuwärmen. Die Langwanderer sind durch die Weinberge und dann am Waldrand entlang bis Mühlbach gelaufen, haben sich an Sonne, Wärme und Aussicht gefreut und kehrten durch ein Wald- und Wiesental nach Sulzfeld zurück. Unterwegs das obligate Gruppenfoto mit der Burg Ravensburg im Hintergrund – und vorne lauter zufrieden grinsende Gesichter…
Dank der überragenden Ortskenntnisse der Wanderführerin und eines Motorradfahrers hat man auch den kürzesten Weg zum Besen gefunden und traf just in dem Moment dort ein, als – Überraschung! – auch die Radwanderer unter Heiner Staib ankamen. Die waren nämlich mit ihren Autos und den darauf montierten Rädern dem Bus gefolgt bis zum Besen, hatten dort ihre Sportgeräte abgeladen und die Ravensburg umrundet. Über Mühlbach seien sie gefahren, durch blühende Rapsfelder durch, dann Richtung Ochsenburg – wie weit nuff, und da geht’s ganz schön nuff!, haben sie allerdings nicht verraten. Und an der Eppinger Linie seien sie auch gewesen, und den Kürnbacher See hätten sie auch gesehen, und ein Freiluft-Skulpturenschach muss auch beeindruckend gewesen sein. Auf jeden Fall haben die Radler genauso gestrahlt wie die Wanderer – ob auch der Durst identisch war, oder ob´s da Unterschiede gab: der Berichterstatter hat´s nicht überprüft.
So waren schließlich alle insgesamt 63 Teilnehmer der verschiedenen Gruppen heil beim Pfefferle angekommen. Im Besen war´s dann sauschön: der Wein gut, das Ensinger auch, die Bedienung flott und freundlich und die Schlachtplatte schmackhaft wie immer – der, der neben mir hockte, hat sich Zunge in Rieslingsosse bestellt, weil er das sonst im Besen net kriegt, und hat sich anschließend noch ein Schmalzbrot kaufen müssen, weil er noch nicht satt war. Und dann hat der Gerd Grünjes noch seine Quetschkommode ausgepackt und allerhand Volkstümliches gespielt, und wer konnte, hat mitgesungen. Und so ging die Zeit aufs Angenehmste rum, und auf einmal war´s Siebene und man hat bezahlt und ist wieder in den Bus gestiegen. Unterwegs hat die Busfahrerin ihre Fahrgäste getestet und ist dreimal in einem Kreisverkehr rumgefahren - ´s ist aber keinem schlecht geworden! Und um Achte sind die Birkenfelder am Kirchplatz ausgestiegen und haben geguckt, ob die Feuerwehr den Maibaum auch richtig aufgestellt hat. Ob da auch noch einer den Maibock versucht hat? Der Berichterstatter weiß es nicht. Er weiß nur: wenn die nächste Wanderung auch so schön wird – dann isch´s recht!
h.e.m.