Schneeschuh-Wanderung 2019 - … es läuft wieder… ?
Schneeschuhe werden dergestalt beschrieben, dass sie „…ein Hilfsmittel zur Fortbewegung bei Schneelage sind. Sie verteilen das Gewicht der Person, die sie trägt, über eine größere Fläche, so dass die Füße weniger im Schnee versinken.“
Diese Funktion war bei der 3. Schneeschuhwanderung des Schwarzwaldvereins Birkenfeld Gräfenhausen absolute Grundvoraussetzung, damit die Teilnehmer in den Schneemassen im Allgäu überhaupt eine Chance hatten, die Berge der beiden Touren am Samstag und Sonntag zu bezwingen. Aber der Reihe nach…
Die Wandermannschaft reduzierte sich nach anfänglicher Vollbesetzung (14 Zusagen) kurz vor dem Start auf 9 Personen, da Verletzungen und Krankheiten leider einzelne Teilnehmer „ausknockten“.
Die verbliebenen Läufer machten sich am Samstag, 02.02.2019 motiviert auf den Weg ins Alpenvorland. Die erfahrenen Schneeschuhführer Frank (verantwortlicher Leiter) und Wolfgang erwarteten uns mit Lawinensuchausrüstung und zwei anspruchsvollen Touren beim Parkplatz Obergschwend.
In Anbetracht der Niederschläge, die Anfang Januar tagelang die Medien beherrschten, war die Sicherheit der Teilnehmer oberstes Gebot der Schneeschuhführer. Deshalb stand zu Beginn der Tour eine Lawinensuchübung auf dem Programm. Jeder (!) Teilnehmer musste dabei einen im Schnee vergrabenen Sender, den Bergsportler am Körper tragen, finden.
Erfolgreich absolviert begann danach die Samstagstour zum Wertacher Hörnle.
Für die Statistiker: Distanz: 8,9 km
Höhenmeter: 730 m
Gehzeit: ca. 5,5 Stunden
Die in Erinnerung bleibenden Erlebnisse waren vor allem knietiefer Pulverschnee, verträumte, im Schnee versunkene „Zauberwald“-Gebiete und unberührte Tiefschneehänge. Labrador-Dame Gina war vollkommen in ihrem Element und die Schneeschuhwanderer wurden auf dem Gipfel für die Berglauf-Strapazen ausgiebig belohnt: mit Gertrauds selbstgemachtem Eierlikör.
Für die Übernachtung wechselten wir nach dem Abstieg ins benachbarte Österreich ins Berghotel Tirol in Jungholz. Der Relax-Faktor war bei Sauna, Schwimmbad und abendlichem Fünf-Gänge-Büffet extrem hoch… Eine dringend benötigte Motivationshilfe für die Bedingungen, die uns am Sonntag bevorstanden…
Diese setzten sich ab 1.00 Uhr nachts aus einer dichten Wolkendecke, anhaltendem Schneefall und einem in den Höhenlagen kalten kräftigen Wind zusammen.
„Beste“ Voraussetzungen also für die Erklimmung des „Schönkahler“. Diese Tour brachte uns weitere 13,4 km Laufstrecke und 780 Höhenmeter ein. Jedoch bei 30 bis 50 cm Neuschnee in bester Pulverqualität und nicht enden wollendem Niederschlag… Selbst mit Schneeschuhen absolvierten die „Spurmacher“ also die Bergwertungen in knietiefem Schnee!
Für alle Teilnehmer ein ganz besonderes Erlebnis, was selbst für die Schneeschuhführer nicht alltäglich war: „So eine Tour mit so viel unberührtem Schnee erlebt man schätzungsweise nur alle 10 Jahre!“
Die Schneeschuhwanderung 2019 bleibt mit beeindruckenden Bildern und einem beherzten Kampf gegen die Schneemassen in absolut positiver Erinnerung, was eine Fortsetzung im gewohnten Rhythmus 2021 sehr wahrscheinlich werden lässt… ? (A.H.)